Die Masse für Ur-Schokoladen ist in der Konsistenz härter (pastös). Für die Befüllung wurde sie früher daher in Formen gepresst. Durch die Beigabe von Kakaobutter während des Conchierens wird die Masse zähflüssig. Dank der höheren Fliesseigenschaft (tiefe Viskosität) kann eine conchierte Schokoladenmasse nach dem Temperieren in Formen gegossen werden.
Für die Schmelzschokolade mussten also nicht nur eine, sondern gleich mehrere harte Nüsse geknackt werden. Die Wasser-Fett-Unverträglichkeit bei der Kakaoverarbeitung war ein komplexes Problem, welches nur mit einem mehrstufigen Verfahren gelöst werden konnte. Somit sind gleich mehrere Schritte in der globalen Schokoladenentwicklung auf die Arbeit von R. Lindt und seinem Team zurückzuführen.
Mit der Absicht das Genusserlebnis zu erhöhen, konnte man mehrere Trennungsprobleme lösen. Im Kern dieser Pionierleistung steht die Verschmelzung. Also die Homogenisierung der Struktur oder die Vereinigung einzelner Teilchen zu einem Ganzen. Leider wurde dieses vereinende Kernelement teilweise übersehen. Gewisse Texte bezwecken nämlich eher die Trennung. Unter
Schmelzschokolade wird dieser negative Aspekt näher erörtert.
Dank der Vielfalt an Schokoladenmacher ist diese Geschichte einzigartig in der Schweiz. Es sind aber auch namhafte Schokoladenfabrikanten darunter. Nur an wenigen Orten wird heute noch im Kalten Verfahren produziert. Die allermeisten Schokoladen haben eine Schmelzeigenschaft, weil sie im Schmelzschokoladenverfahren hergestellt werden. Die Bundesstadt der Schweiz ist somit der Geburtsort der Schokolade, so wie sie heute rund um den Globus genossen wird. Somit besitzt diese Schokoladengeschichte qualitative Merkmale, um sich auch mit internationalen Schokoladenstädten messen zu lassen.